Mittel und Wege – Das Ergebnis [DE]

Day 833, 03:21 Published in Germany Germany by GeBe


Zunächst einmal möchte ich mich für die zahlreiche Teilnahme an der gestrigen Umfrage bedanken. Die Beteiligung lag noch etwas höher als bei der Letzten Befragung. Nichtsdestotrotz gilt, dass das Ergebnis nicht repräsentativ ist. Des Weiteren wurde das Ergebnis von Mehrfachnennungen und den vermeintlichen Meinungen des Admin-Accounts oder Organisationen bereinigt (verbleiben😛 eine Grundgesamtheit von 6😎. Aber nun mal Butter bei die Fische.

PTOs Allgemein
Mit der Einstiegsfrage „Hältst du die politische Übernahme eines Landes generell für legitim?“ wurde versucht die allgemeine Grundhaltung bezüglich so genannter PTOs zu erfassen. 52 der Befragten antworteten mit Nein, 41 mit ja und 7 sind bezüglich politischer Übernahmen von Ländern eher unentschlossen.

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Eine knappe Mehrheit der Befragten hält politische Übernahmen zwar nicht für legitim, jedoch ist die Gruppe derjenigen, die sie gutheißen, nicht wesentlich kleiner. Mit 7 ist der Anteil der Unentschlossenen relativ gering.

Fallfragen
Im zweiten und dritten Teil wurde die fallbezogene Einstellung zu politischen Übernahmen beleuchtet. So Antworteten auf die zweite Frage „Hältst du die politische Übernahme Dänemarks durch Serbien für richtig?“ 45 mit Ja, 43 mit Nein und 12 zeigten sich unentschlossen.

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Das Teilergebnis aus Frage 2 hat starke Ähnlichkeit mit der Aussage aus der Eingangsfrage, rückt allerdings leicht in Richtung einer beführwortenden Haltung.

Auf die dritte Frage, die einen gegenteiligen Fall zur Grundlage hat, fällt das Ergebnis hingegen deutlich negativer aus. Auf die Frage „Hältst du die politische Übernahme Perus durch Polen für richtig?“ antworteten 82 der Befragten mit Nein und nur 13 mit Ja. Die übrigen 5 waren unentschlossen.



Diese deutliche Verschiebung des Meinungsbilds hin zu einer ablehnenden Haltung muss gegebenenfalls durch zwei Faktoren relativiert werden. Zum einen fließt durch die Beteiligung Polens eine negative Grundstimmung in die Beantwortung ein und zum Zweiten handelt es sich bei der Übernahme Perus nach vermuteter Ansicht der Öffentlichkeit eher um eine Plünderung als um eine strategische Aktion bzw. eine Vergeltungsmaßnahme. Auf der anderen Seite führt die Tatsache, dass Serbien ein Alliierter Deutschlands ist und Dänemark wiederholt feindliche Aktionen innerhalb seines Hoheitsgebiets widerstandslos geduldet hat, nicht zu einer entsprechenden gegenteiligen Verschiebung des Meinungsbildes. Diese Einflüsse wurden hier jedoch nicht näher untersucht.

Innenpolitik
Im vierten Teil der Befragung wurde die innenpolitische Dimension der Staatsübernahme beleuchtet. Auf die Frage „Hältst du organisierte Stimmabgabe bei Kongresswahlen durch duetsche Parteien für richtig?“ antworteten 54 mit Ja, 34 mit Nein und 12 zeigten sich unentschlossen.



Die Mehrheit der Befragten hält organisierte Aktionen bei Wahlen demnach für richtig. Lediglich ein Drittel der Probanden stimmt dieser Haltung nicht zu. Dieses Meinungsbild lässt vermuten, dass diese innenpolitische Beeinflussung von Wahlergebnissen weniger als eine politische Übernahme empfunden wird. Inwieweit diese Haltung von äußeren Faktoren beeinflusst wird, kann anhand der erhobenen Daten leider nicht abgeleitet werden.

Wirtschaftssabotage Allgemein
Mit der Frage 5 ging die Befragung zur Untersuchung der Meinung bezüglich wirtschaftschädigender Mittle bzw. Aktionen über. Auf die Frage „Hältst du die organisierte Schädigung der Wirtschaft eines Landes generell für richtig?“ antworteten 62 mit Ja, 29 mit Nein und 9 zeigten sich unentschlossen.



Die Mehrheit hält Wirtschaftssabotage generell für ein probates Mittel, wobei hier vermutlich berücksichtigt werden muss, dass die Probanden diese Frage im Zusammenhang mit von Deutschland ausgehender Wirtschaftsschädigung sehen könnten. Daher wurde auch diese zweite Eingangsfrage in den Folgefragen sechs und sieben anhand von Fallfragen konkretisiert.

Fallfragen
In der sechsten Frage wurde nach der Meinung bezüglich von Deutschland ausgehender Wirtschaftssabotage gegen ein feindliches Land gefragt. Auf die Frage „Hältst du es für richtig, dass Deutsche mit niedriger Wellness in Polen arbeiten, um die Wirtschaft zu schädigen?“ antworteten 72 der Probanden mit Ja, 18 mit Nein und 10 gaben an unentschlossen zu sein.



Im Vergleich zur fünften Frage verschiebt sich das Meinungsbild, bei von Deutschland ausgehender Wirtschaftssabotage, in Richtung einer befürwortenden Haltung.

Die siebte und letzte Frage machte ein gegenteiliges Beispiel zur Grundlage. Auf die Frage „ Hälst du es für legitim, dass ausländische Firmen mit hoher Qualität in Deutschland Arbeiter mit niedrigem Skill zu niedrigen Löhnen anwerben?“ antworteten 53 mit Nein, 37 mit Ja und 10 erklärten untentschlossen zu sein.



Im Vergleich mit der zweiten Eingangsfrage (Frage 5) ist hier eine eklatante Verschiebung des Meinungsbilds, hin zu einer ablehnenden Haltung zu verzeichnen. Zweierlei Punkte könnten hier angeführt werden, die Ursache einer unterschiedlichen Bewertung der Fälle sein könnten. Zum Einen könnten die beiden Beispielfälle aus Sicht der Probanden in dem einen Fall als Aggression und im anderen Fall als Widerstandsmaßnahme gesehen werden. Zum Anderen könnte aus vermeintlich patriotischen Gründen generell mit zweierlei Maß gemessen werden. Dieser zweite Punkt wird jedoch durch die Ergebnisse aus den ersten Fragen dieser Untersuchung widerlegt.

Zusammenfassung
Generell werden politische Übernahmen als nicht-legitime und Wirtschaftssabotage als legitime, jedoch nicht unumstrittene, Mittel der Regierungen erachtet. Die unterschiedlichen Ausprägungen bei den konkretisierenden Fallfragen lassen erkennen, dass eine Legitimation stets vom Fall abhängig ist. Eine generelle parteiische Haltung ist nur bedingt zu vermuten. Eher scheint eine Abhängigkeit der Legitimation von der Frage, ob es sich um eine aggressive Handlung oder einen Akt des Widerstands bzw. eine nachvollziehbare Reaktion handelt, zu bestehen. Organisierte Stimmabgaben durch deutsche Parteien werden hingegen durchaus als richtig erachtet.