Das Ende der Fahnenstange Solidarität

Day 847, 07:50 Published in Germany Germany by GeBe


Seit geraumer Zeit nehmen die Klagen der Waffenunternehmen wieder zu, dass die Preise, die in Deutschland für Waffen bezahlt werden, nicht lukrativ genug seien. Ich habe von meinen lieben Mitbewerbern diesbezüglich mehrere Nachrichten bekommen, die allesamt den gleichen Grundtenor beinhalteten: Warum sollen wir uns gegenseitig das Leben schwer machen?

Von derartigen Preisabsprachen, um nichts anderes ging es in diesen Mails, kann man nun halten was man will. Fakt ist jedoch, dass es kurzsichtig ist. Einige Unternehmer scheinen der Illusion zu unterliegen, dass der deutsche Markt auf einem anderen Planeten im Sonnensystem eRepublik liegt. Wir haben nette Schutzzölle, und wenn wir uns alle einig sind, dann lohnt sich auch das Produzieren wieder. Mit Verlaub, das ist Blödsinn!

Wir konkurrieren mit oder ohne Zölle mit dem Weltmarkt – Donations sei Dank. Der einzige Grund, weshalb wir unsere Waren absetzen können, ist die Solidarität der deutschen Spielerschaft. Es gibt tatsächlich Spieler, die bereit sind ein paar Cent mehr für ihre Waffen zu bezahlen, damit sie den deutschen Staat und damit unsere Community unterstützen. Aber jede Solidarität hat Grenzen. Auch wenn ich Mittlerweile in Australien lebe und einen australischen Pass besitze, beziehe ich meine Güter aus der alten Heimat. Aber wenn ich mir in Australien für mein Gehalt wesentlich mehr kaufen könnte als auf dem deutschen Markt, nur weil einige Leute den Hals nicht voll bekommen können, dann hört auch bei mir die Solidarität auf.

Steigende Preise haben zur Folge, dass man sich weniger Waffen leisten kann. Es wird also weniger abgesetzt. Das ist auch so, wenn es sich dabei NUR um ein paar Pfennige handelt. Ein Pfennig kann den Unterschied ausmachen, ob man sich 3 oder nur 2 Waffen am Tag leisten kann. Das, was übrig bleibt, steckt man in Nahrung oder sonst irgendwas, sparen ist eher untypisch. Da nun nicht mehr alles abverkauft wird, bilden sich wieder Lagerbestände und der Druck wächst. Zusätzlich wird der Markt natürlich auch für andere, neue und alte Anbieter wieder interessant. „Hey, man bekommt wieder 2 DEM für Waffen, da lass ich die Produktion doch wieder anlaufen.“ Folge: Mehr Anbieter auf dem Markt, noch mehr Druck auf den Preis und mit den angesammelten Lagerbeständen platzt irgendwann mal wieder der Knoten und der Preis stürzt wieder ins Bodenlose.

Ich persönlich richte meine Preise am niedrigsten Angebot aus und ziehe gleich, wenn unterboten wird. Wenn ich nicht mehr kostendeckend produzieren kann, dann mach ich den Laden halt zu, davon geht die Welt nicht unter. Zu versuchen gegen den Markt zu arbeiten, halte ich in Anbetracht der Situation am Weltmarkt und der großen Anzahl von heimischen Anbietern allerdings für halsbrecherisch.