eLife vs. rLife - Geschichte und Geschichtsschreibung
Herr Schmidt
Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.
George Santayana - The Life of Reason Vol. I, Reason in Common Sense –
Zum runden Jahrestag des Ausbruchs des II Weltkriegs in Europa (nebenbei bemerkt gibt es Stimmen die den zweiten Sino-Japanischen Krieg als beginn dieses globalen Konfliktes sehen) erschien in der Rheinischen Post ein Artikel in englische Sprache mit einen groben Abriss der Geschichte des realen Polen. Man kann den Artikel durchaus als polonofil bezeichnen.
So weit, so gut.
Ich werde dem Verfasser die Absicht unterstellen, der polnischen Spielerschaft die Bereitschaft zum Dialog signalisieren zu wollen. Man beschäftige sich mit der Geschichte eins Volkes/ einer Nation und begegnet Ihr von Gleich zu Gleich, mit Respekt.
Es dauerte fast einen Tag bis sich durchaus angebrachte Kritik in den Reihen der deutschen Spieler regte. Der Grundtenor dieser Kritik war, der Verfasser blende die Schattenseiten der jüngeren Geschichte, im Spezielen der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts, bewusst aus, um Polen zu eine “Opfernation“ zu stilisieren. Natürlich könnte ich, als Versuch HuCard in Schutz zu nahmen jetzt behaupten, eine ausführliche Abhandlung über die Geschichte Polens hätte sowohl den Zeit- wie auch u.U. den Wissensrahmen des Verfassers gesprengt. Wie ich aber oben geschrieben habe ist Kritik durchaus angebracht. Was mir an dieser Kritik jedoch nicht gefällt, ist die Form in der Sie vorgebracht wurde.
Diese Aussage führt zum eigentlichen Thema des Artikels, der Geschichte und der Geschichtsschreibung.
Geschichte ist eine recht trockene Wissenschaft. Man nimmt Informationen (am besten aus mehreren Quellen) zu vergangene Ereignisse, prüft Sie, und versucht Sie in einen Kontext zu Einander zu setzen.
Geschichtsschreibung funktioniert ähnlich, man nimmt die o.g. Ereignisse und setzt Diese zu einem Kontext zusammen. Durch ein geschicktes „manipulieren“, z.B. setzen von Schwerpunkten bzw. auslassen von Informationen, der Zusammenhänge kommt in der Geschichtsschreibung ein anderer Kontext als in der Geschichte heraus.
Ich werde anhand von Kommentaren zum o.g. Artikel, versuchen diese „Manipulation“ der Wahrnehmung der realen Geschichte darzustellen.
Herr Galvanie schrieb in seinem ersten Kommentar folgendes:
Oh eine Geschichtsstunde da kann ich Dir noch etwas Nachhilfe geben.
Die Phase zwischen den beiden Weltkriegen solltest du nämlich etwas genauer betrachten. Da griff Polen ALLE seine Nachbarn reihum an. Die Tschecheslowakei (der Konflikt wurde erst 1958! endgültig beigelegt), das deutsche Reich in Schlesien und in den Masuren (militärisch durch deutsche Freikorps abgewehrt) die sowjetisch besetzte Ukraine (die Gegenoffensive der Roten Armee führte dann bis nach Warschau und konnte nur mit massiver Hilfe der Briten und Franzosen gestoppt werden) und Litauen (da besetzte Polen ein gutes Drittel des Landes).
Ansonsten wie schon erwähnt wurde für das Spiel recht uninteressant ausser du hast hier vor die Geschichte "nachzuspielen".
Über den allgemeinen Ton dieser Aussage werde ich kein Wort verlieren, weil es mir einerseits nicht zusteht und andererseits völlig am Thema vorbeigehen würde.
Zum Inhalt, die Aussage impliziert, ohne genauer auf das Thema einzugehen, die II RP hätte als Staat (diese Aussage ist sehr wichtig!) ihre Nachbarn angegriffen
Auf meinen Versuch, zugegeben in einen ähnlichen Ton, dieses Thema zu vertiefen:
@ Galvinie
Wollen wir ein paar Sachen aufrollen über die "bösen" Polen?
Zu der Tschechoslowakei:
Das umstrittene Gebiet (Zaolzie) wurde während des Polnisch-Sowietischen Krieges von der Tschehoslowakei vor den Sowiets und dem Chaos "gesichert".
Das "Deutsche Reich" war die Weimarer Republik. In die Aufstände in den von dir genannte Gebieten hat nicht das polnische Militär eingegriffen (Ausnahme 3. Schlesischer Aufstand). Zu Litauen, besser gesagt zu Wilno, der Hauptstadt Litauens (die zu der Zeit mehrheitlich Polnisch bewohnt war). Siehe es als eine "Sicherung" der polnischen Gebiete durch "Patrioten" (vrg. "DEUTSCHE FREIKORPS" in Schlesien u.Ä.).
Kam umgehende Antwort:
@Schmidt
Das Deutsche Reich hieß damals Deutsches Reich nicht Weimarer Republik. Das ist lediglich ein Begriff der später eingeführt wurde.
Richtig diese polnische "Freiwilligenverbände" hatte genauso wenig mit der polnischen Armee zu tun wie die gegen sie eingesetzten Freikorps mit der Reichswehr. Wurden halt nur bezahlt, ausgerüstet und geführt von der jeweiligen Armee oh es gab keine offizielle Kriegserklärung und offiziell gab es auch keine Kampfhandlungen.
Die polnischen Truppen die in Litauen einmarschierten waren ganz reguläre Truppen unter General Żeligowski und besetzten ein bissel mehr als "nur" die litauische Hauptstadt Wilnus.
Das umstrittene Olsa-Gebiet wurde von der Tschehoslowakei völlig besetzt nachdem der polnische Versuch das tschechoslowakische zu besetzen gescheitert war. Aktion Reaktion.
Geschichte hat viele Facetten und jedes Volk hat seinen Dreck am Stecken ein gibt keine "bösen Polen und keine guten Polen". Ebenso keine "bösen Deutschen und keine guten".
Eine Diskussion die übrigens hier in diesem Spiel völlig sinnfrei ist. Da sollte man sich wohl lieber auf die eVergangenheit beschränken als Geister einer echten Vergangenheit versuchen zu beschwören.
Ich sehe die letzten beiden Absätze dieses Kommentars als eine Art „Friedensangebot“, trotzdem werde ich versuchen einige geschichtliche Ereignisse durch zusätzliche Informationen ins „rechte“ oder besser gesagt, ein „vollständigere“ Licht zu rücken. Bevor ich das tue werde ich noch das Kommentar von Herr Vernichter zitieren:
Wenn wir schon böse sein wollen, so könnte man sicherlich auch die Beteiligung an der Zerschlagung der Tschecoslowokei erwähnen, oder polnische Truppen in Kiew, bei der "von Meer bis zum Meer"- Aktion. Dann natürlich die Behandlung der weissrussischen und ukrainischen "Minderheiten" in Ostpolen wehrend der Zwischenkriegszeit. Polen ist genauso wie der Rest kein Kind von Traurigkeit gewesen. 😉
Auch diese Kritikpunkte sind durchaus angebracht, auch wenn Sie einige zusammenhänge auslassen.
Zu den einzelnen Punkten
1.) Die Weimarer Republik
In diesem Fall gestehe ich meine Wissenslücke offen ein und ehrlich ein. Wie man sieht sind offplay Diskussionen doch zu etwas nützlich.
2.) Der Posener und die Schlesische Aufstände
Tatsächlich hatten die Aufständischen mit der zum Zeitpunkt der Aufstände bereits existierenden polnischen Armee personell und materiell wenig zu tun ( siehe, und ). Sicherlich kann man sagen, Sie wurden ideologisch Unterstützt und beide Aufstände kamen den polnischen Staat nicht Ungelegen, vor allem unter dem Gesichtspunkt der möglichen Territorialgewinne.
3.) Zaolzie
Zu diesen Thema kann man folgendes sagen 1919 marschierte die Tschechoslowakei im umstrittenen Gebiet ein.
1939 nutzte die II RP das Münchner Abkommen um dieses Gebiet zu annektieren ( siehe Hier ).
4.) Wilno
In diesem Fall kann man durchaus den Vergleich zu deutschen Freikorps ziehen. Gen. Lucjan Żeligowski war Offizier der polnischen Armee. Mit Wissen und Billigung des polnischen Oberkommandos täuschte er eine Meuterei vor, diese wurde öffentlich als eine solche von den offiziellen polnischen Stellen so genannt. Mit seinen Truppen in Korpsstärke marschierte er als Renegat in Wilno ein. Auf diesem Gebiet wurde von Ihm die Republik Südlitauen als selbstständiger, jedoch nicht international anerkannter Staat ausgerufen. Dieser Staat bestand 18 Monate und wurde durch Beschlüssen der Parlamente sowohl der Republik Südlitauen wie auch der II RP in die II RP eingegliedert ( siehe, und ).
Einige Leser werden u.U. denken "Was hat das eigentlich mit dem Spiel zu tun?" Zwei (oder drei?) egomane „Klugscheißer“ versuchen sich zu profilieren und sich gegenseitig ins Boxhorn zu jagen. „Diesem Artikel werde ich keine Beachtung schenken!“ o.Ä.
Nach einer Priese “Selbstdarstellung“ werde ich versuchen einen Bogen zu der neuen Welt ziehen.
Auch Hier wird gerne durch Geschichtsschreibung an der Geschichte rumgedokter.
Zum Beispiel wird die Zeit zwischen Februar und Juni dieses Jahres als eine politischer Irrweg bezeichnet.
Über die außenpolitischen Aspekte kann man streiten. Was aber gerne „übersehen“ wird sind folgende Tatsachen.
Zum einen war es der Längster Zeitraum ohne Krieg auf oder Besatzung von eDeutschen Gebieten, die D-Mark war stark, und die Wirtschaft stabil. Zum anderen war der Krieg auf diplomatischem Wege, ohne die Unterstützung der Großmächte (lies: eRumänien und eUSA) nicht zu verhindern und militärisch nicht zu gewinnen.
Man könnte sicherlich, sowohl in der realen, wie auch in der virtuellen Geschichte weitere Beispiele für eine Verfremdung der Geschichte durch die Geschichtsschreibung finden.
Was zu sagen bleibt, ist: auch aus der realen Geschichte (oder Diskussionen über Sie) kann man Lehren für das virtuelle Leben ziehen.
Anmerkung: Da ich „faul“ bin habe ich die allgemeine, englische Wikipedia für Quellenangaben benutz. Einerseits um Zeit zu sparen, andererseits weil ich hoffe, die Verwendung von englischsprachigen Quellen bewahrt mich vor dem Sturm der Entrüstung über meine „Parteinahme“ auf der polnischen Seite. Sollten die Betroffenen der Meinung sein, in diesem Artikel wird Ihnen eine bewußte manipulation von Geschichtlichen Tatsachen vorgeworfen, trifft dies nur in sofern zu wie es auf die allgemeine Problematik der Geschichtsschreibung zutrifft. Ich erweitere gerne durch Diskussionen und Streitgespräche mein (vor Allem geschichttliches) Wisse.
Comments
Wall of Death äh Text
Nice Article!
Hast Du das Bündnis/Pakt zwischen Polen und Deutschland erwähnt?
Kann mich nicht erinnern mit Ihnen "Bruderschaft" getrunken zu haben.
Und nein, habe ich nicht. Ebenfalls habe ich den Vertrag von Rapallo nicht erwähnt. Und einige andere Sachen wie z.B. den Tschechisch-Sowietischen Beistandspakt von 1935 auch nicht.
Worauf möchten Sie hinaus?
Danke für die eine Zusammenfassung Rambozotti, es hätte wahrscheinlich gereicht es zu verlinken.
Geschichte ist die Übereinkunft über die Selektion der Fakten.
@Schmidt: in solchen Kommenaren kann man es nur verkürzt darstellen. Nur wollte ich eben erwähnen, dass Polen sich nicht sonderlich von den anderen Mächten der Zeit unterscheidet, ganz im Gegensatz zu der hier in Duetschland im Zuge von 1939 verbreiteten Vorstellung on Polen als ein Opfer ist es ebenfalls voller "tröume von Imperien und Nationalismen gewesen.
Wobei man Polen nicht wirklich Vorwürfe machen kann, dass es nach so einer langen Teilungszeit sich soweit auf die Kosten der alten Besatzer absichern wollte, wie nur irgendwie möglich. Ging dann halt 1939 nach Hinten los.
@H.Schmidt
Der Punkt ist der, das damals JEDER, Großmachtträume hatte. Das ist ein Fakt. Polen ebenso wie Deutschland, UDSSR, Frankreich Großbritaninen etc.
Außerdem, war aufgrund der Wiederaufrüstung von Deutschland weder die DM stabil noch die Weltwirtschaft i.O.
Deutschland, das dritte Reich hat sich Schubladenpläne bedient die sich bereits anfang der 20er Jahre "erfunden" haben um eine Revanche für Versailles herbeizuführen.
Es wurde von der Mehrheit der Parteien mitgetragen.
Polen hatte sich damals schlichtweg verpokert, ebenso wie GB und Frankreich.
Und wenn dazu ein Bündnis mit dem Erzfeind gehört, wurde das halt auch als Staat mitgetragen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Der Fehler der polnischen Strategie lag darin, dass es um 1939 sich in eine Situation reinmanövriert hatte, in der es nur noch Feinde um sich herum besass und sich was die eigene militärische Stärke anging gewaltig überschätzt hatte. In Russland wird heute sehr gerne eine Verlautbarung des polnischen Staates von Anfang 1939 zitiert, die in etwa so ging: Russland steht kurz vor der Zerschlagung. Ein sehr schöne geschichtliche Begebenheit, an der sich Polen beteiligen sollte:
- Tschechoslowakei unter polnischer Beteiligung weg.
- Lithauen mindestens misstrauisch, wenn nciht feindlich wegen Wilno
- UDSSR erpicht darauf die Ergebnisse des letzten Krieges zu revidieren.
- Hitler mit seinem Wunsch ein Aufmarschgebiet gegen die UDSSR zu bekommen.
- die Alliierten, die nicht wirklich Krieg für das Polen von Polen von 1938 führen wollten. Zitat des Oppositiotspoltikers Churchill: Polen verhielt sich 1938 wie ein Schakal.
Ich glaube auch nicht, dass die Weigerung wegen Danzig zu verhandeln nur auf das Beispiel Prags zurückzuführen ist. Man glaubte in Warschau die Deutschen zumindest aufhalten zu können, wenn nicht sogar zu schlagen. Indizien dafür finden sich ja schon in den ersten Tagen des Krieges, wo die polnischen Truppen unebedingt "Alles" haben verteidigen wollen, statt unhaltbare Gebiete aufzugeben. Von der schlecht geführten Diplomatie im Vorfeld ganz zu schweigen.
Ein letztes Kommentar für Heute.
Wie oben geschrieben, geht es nicht um Kritik an sich (ob es um den Artikel, oder die Zeit zwischen Feb.-Juni. 2008 geht ist nebensächlich). Es geht um die Form. Wenn man jemanden "belehren" möchte, sollte man mit mehr auffahren als Slogans aus der "nationalkonservativen Ecke" und falls man das doch tut diese auch in den richtigen Kontext rücken.
Als Beispiel für eine Form von Kritik:
Ich könnte Herrn von Kleist drauf aufmerksam machen, daß
die Aussage über die Stabilität der Wirtschaft und der DM in meinen Artikel sich nicht auf die reale Welt sondern auf die eBRD im Zeitraum Feb.- Juni 2008 bezog.
In diesem Sinne in Erwatung von Kritik.
H. Schmidt
Touche,
hinsichtlich der Währung bitte ich meine Äußerung zu ignorieren.
Die Verwendung der Wikikpedia hingegen, selbst wenn es die englische ist, würde ich als fragwürdig einstufen (mindestens).
Dennoch wünsche ich eine gute N8.
Grüße
V. Kleist
@Vernichter
Waaaas? wer hat sich 1939 uberschatzt und das eigene folk ins verdaerben gebracht??
Deine Churchill zitate kanste stecken lassen.
Apropo Danzig (wo ich auch her komme) wurde um 997 von polnischen slaven gegr. und war und wird auch immer polnisch bleiben.
Von daher wurde 1939 ein ausgetufteltes Hitler provokations manover
eingeleitet. Und Polen konnte nicht und ich stell mir vor auch kein anderes land wurde sein eigenes gebiet vergeben weil es so dem herr Hitler passt. Na ja, die GB und Franzozen wollten es nicht darauf ankommen lassen weil sie nach dem 1WW viel blutgalassen haben und versuchten diplomatisch durch auforderung das die polnische regierung klein beigibt und Danzig abgibt. Aber nicht mit uns! Das war der impuls fur Hitler, wo er nur darauf gewartet hat. Der irre Adolf hat zu dieser zeit alle denker dieser welt in erstarren gebracht. Das war sein grosser vorteil. Bloss dauerte es nur kurze zeit und wie es ausging wissen wir alle.
Damals haben aber 90% Deutsche dort gelebt... Ist ist also schon eine deutsche Stadt. Hier kannst du die Verteilung des deutschen Sprachgebiets ansehen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/German1910.png" target="_blank">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co[..]0.png
@hugolve
Danzig wurde zwar 997 von Polen gegründet war aber ab 1457 eine freie Stadt in der sehr viele Deutsche lebten da sie auch Mitglied der Hanse war. Ab 1793 gehörte es dann komplett zu Preussen.
Was mich stört ist der implizite Relativismus, der mitschwingt, wenn die "rechtskonservativen" argumentieren. Was soll das heißen "alle hatten ihre Großmachtsfantasien"? Und selbst wenn, macht es das besser, was passiert ist. Nicht einen Millimeter.
Das hat mit der "Schuldfrage" zu tun. Man kann so nicht von einem grundlosen "Überfall" reden.
Übrigens war es ja auch nie ein Überfall auf Polen, da das ja voraussetzen würde, dass aus heiterm Himmel die Deutschen vor der Tür gestanden hätten. Tasächlich hatte Polen bereits am 23.03.39 die Teilmobilmachung angeordnet und die komplette Mobilmachung am 30.08. - somit war es ein "normaler" Krieg un kein Überfall - sie haben halt nur in 3 Wochen verloren
Sowohl Artikel als auch Kommentare sind sehr interessant und zeigen ein entsprechendes Geschichtswissen. Leider wird reale Geschichte und ERep ja gerne mal vermengt, obwohl beides relativ wenig mit einander zu tun hat.
Davon ab hat sich keine Nation der Welt jemals mit Ruhm bekleckert, jede hat ihre schwarzen Kapitel, auch während und nach dem zweiten Weltkrieg gibt es genug Greultaten auf allen Seiten. Einer Seite die absolute und unanfechtbare Schuld und die Last für alle Verbrechen aufzubürden ist ebenfalls eine form von Revisionismus. Natürlich ging die "Hauptschuld" damals vom Naziregime (nicht deutschland) aus, aber wenn man das ganze vorspiel beachtet war eine solche Entwicklung vorauszusehen seit dem Friedensvertrag von Versailles (1919) vorauszusehen, da dieser Deutschland sonst in den Ruin getrieben hätte. Wenn man den zweiten Weltkrieg beachten will, kann man das nicht kurzfristig gestalten sondern muss die ganze Vorgeschichte inklusive Erster Weltkrieg ect. sehen, aber die Deutsche Geschichte besteht ja nur aus den jahren des zweiten Weltkrieges, in dem wir als EINZIGE verbrechen beganngen haben und überhaupt AN ALLEM Schuld waren inklusive der Nebenkriegsschauplätze die nie ein deutscher Soldat gesehen hat... (Wer ironie erkennt darf sie behalten)
Guter Artikel.
"Ich werde dem Verfasser die Absicht unterstellen, der polnischen Spielerschaft die Bereitschaft zum Dialog signalisieren zu wollen. Man beschäftige sich mit der Geschichte eins Volkes/ einer Nation und begegnet Ihr von Gleich zu Gleich, mit Respekt." stimmt übrigens. Das ist auch der Grund warum ich es mir gestattet habe, einige Sachen etwas zu... umgehen.
So ist mir sehr wohl bewusst, dass die Polnisch-Litauischen und Polnisch-Ukrainischen Kriege sehr wohl von den Aggressionen erster Partei ausgingen. Ich habe das aber auch nie ausdrücklich geleugnet und bin somit juristisch unantastbar. :^
Allerdings diente dies auch als ein Verweis auf die damalige polnische Stärke, um die darauf folgenden Gefühle der Demütigung durch die Okkupation von Seiten Nazi-Deutschlands und der UdSSR besser nachvollziehen zu können da mir dies als für die jetzige Situation relevant erschien.
Habe zu diesem Thema etwas sehr interessantes auf youtube gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=IkeCUyMph40" target="_blank">http://www.youtube.com/watch?v=IkeCUyMph[..]Mph40
Nja...wenn man das ganze phänomen polen begutachten möchte dann sollte man vielleicht in die zeit Friedrich II. gehen..nur so...damit ich auch ma n bissel klugscheißern kann😁
lg rudi
Man kann sich natürlich an einem „Relativismus“ stören.
Ich persönlich störe mich allerdings eher an der Verkitschung der Geschichte, die alles auf simple Wahrheiten zu reduzieren versucht: Hitler ist ein irrer Idiot gewesen, der nicht aufzuhalten war und der Rest die Guten. Natürlich war Hitler ein wahnhafter Mensch, doch in keinem Falle ein Idiot, sonst wäre er nicht soweit gekommen wie er gekommen ist. Und auch der Weg in den zweiten Weltkrieg war keine Einbahnstraße. Die Nachbarn Deutschlands haben durch eine gewisse Feigheit und eigene Nationalismen bei der Schaffung, der für Hitler günstigen Ausgangslage von 1939 kräftig mitgearbeitet. Wer hat die Polen gezwungen an „München“ mitzumachen? Wer hat sie verpflichtet in der aufgebrachten Stimmung des Frühjahrs und Sommers von 1939 Adolf durch (das ist keine Erfindung von Goebells, sondern wurde tatsächlich gemacht) Pogrome an der deutschen Minderheit zu veranstalten, die weitere propagandistische Vorlagen zu lieferten? Wer zu der miesen Diplomatie im Vorfeld? Wer zu der noch mieseren militärischen Strategie?
„Danzig wurde von den Polen gegründet“. Nun Berlin wurde auch von Slawen gegründet, einige polnische Städte vom russischen Zaren, um dort seine Textilfarbiken anzusiedeln und das damals zu einem gewichtigen Teil von Polen besiedelte und so geliebte Lemberg von einem „russischen“ Fürsten. Von den unzähligen römischen Städten im Westen Deutschlands will ich gar nicht sprechen. Wollen wir jetzt anfangen daraus irgendwelche Legitimationen abzuleiten? Dürfte recht schwierig werden.
Danzig wurde damals zu 90% von Deutschen besiedelt und wollte auch zu Deutschland. Da kann man es drehen und wenden wie man möchte.
Es ist mir schon klar, dass man sich in Polen recht gerne als den Jesus unter den Nationen sieht.
🙂 "die nachbarn haben... kraftig mitgearbeitet"
"miese diplomatie der polen...und,und und"
Wundabare logik.
Hitler wurde "provoziert", deswegen hat er auch u.a. 6 mio. Juden gekillt. Dazu schrieb er 20 Jahre davor in seinem buch uber den drang nach osten und wie toll es doch wahre halb Europa zu besiegen
@Zotti&Zotti
Ich weiss ja nich wo du deine infos hast aber ich habe niergendwo was uber eine kriegs erklarung der deutschen an polen gelesen.
*Wenn ich mit meinen anderen Artikeln derartige Diskussionen auslösen würde*
An Alle.
Bitte hört auf Euch "anzukeifen" und sugestive Fangfragen zu stellen, das bringt die Diskussion nicht wirklich weiter und läuft Früher oder Später (meistens Früher) auf "runterbeten" von Schlagwörter die meist toll klingen im Grunde aber Inhaltslos sind.
Ein Angebot, falls Ihr die Diskussion weiter führen wollt, warum tut Ihr das nicht im Forum? Zu dem Hugolove natürlich eingeladen ist (auch wenn Einige Spieler behaupten Werden er wäre dort um zu spionieren).
Fakt ist:
Die zweite RP war kein "Kind von Traurigkeit" zwischen den Weltkriegen, aber einen "Persilschein" kann keinen Europäischen Staat zu dieser Zeit ausstellen (vielleicht Andorra, San Marino und Monaco, wobei ich was die Geschichte diese Großmächte angeht sehr große Defizite haben). Ich möchte behaupten, bei diesen Themenkomplex hat der "Nationalismus" in seiner schlimmsten Ausprägung eine sehr wichtige Rolle gespielt.
@ Zotti (wer auch immer hinter der Firma steckt...)
Der Link ist nicht schlecht. Zwar Nichts wirklich neues und aufrägendes für mich, trotzdem ein seht interessantes Beispiel für "Geschichtsschreibung". Man nehme Fakten, setze Schwerpunkte, laße einige Fakten aus und schreibe die Geschichet "neu".
@ Rudi D
Warum so spät anfangen... Fangen wir mit Otto dem III an.
@Hugo: erst lesen und dann kommentieren bitte. Wo habe ich etwas von Provakationen geschrieben? Was haben die Juden und Hitlers Drang nach Osten mit der konkreten Poltik der polnischen Regierung im Vorfeld des zweiten Weltkrieges zu tun? Es geht doch nicht darum Hitler für irgendwas zu rechfertigen.
Wie immer ein intelligenter und gut recherchierter Artikel. Voted 😉
In der Tat findet in diesem Spiel eine eklatante Geschichtsfaelschung statt. Vorreiter dieser Praktik ist natuerlich Gobba, der in seinen zahllosen Artikeln gegen jede Person mit Regierungsbeteiligung in der "Vorkriegszeit" gehetzt und diese mit allen propagandistischen Methoden zu diffamieren versucht hat.
Diese Aktionen waren Teil einer Appeasement-Politik gegenueber den ehemaligen Aggressoren Italien, Frankreich und Ungarn. Sie dienten auch dazu, intern seine Machtbasis zu festigen. Die zahlreichen Noobs, die waehrend des Krieges in Deutschland angefangen hatten, boten ihm hierzu einen fruchtbaren Boden. Es ist bemerkenswert wie einfach sich diese Spieler manipulieren liessen.
Es ist alles wie im richtigen Leben 😉
🙂 Danke fur die einladung Herr Schmidt. Wenn ich etwas mehr zeit haben werde schaue ich mal rein.
@Vernichter
"Es geht doch nicht darum Hitler für irgendwas zu rechfertigen."
Dann bin ich doch jetzt beruight.
@Chicco
xD